Mache schwarz zu weiß!
Über Ignatius v. Loyola wird Folgendes erzählt, das ich hier etwas unvollkommen, aber doch (hoffentlich) sinngemäß wiedergebe. Er habe seinen Ordensbrüdern die Weisung gegeben: Wenn etwas schwarz ist, und der Papst sagt, es sei weiß, dann gilt das, was der Papst sagt, und so wird es auch verkündet.
Nun, wir wollen mal zugunsten des heiligen Ignatius annehmen, dass es nur eine Geschichte oder Anekdote ist, aber keine Historie. Tatsache aber ist, dass wir genau in dieser Situation heute leben – nach Amoris Laetitia (bes. Kap.8, Anm. 351) und den bischöflichen „Exegeten“ überall in der Welt, die sich bemüht haben – mit Duldung und Billigung durch Papst Franziskus – das päpstliche Schreiben so freizügig oder chaotisch wie eben möglich auszulegen: Was bisher schwarz war, wird kurzerhand weiß und das Weiße schwarz gemacht.
Auch die Mehrheit der Bischöfe in der DBK mischt kräftig dabei mit, hat sie doch „mal eben so“ die konfes-sionsverschiedenen Ehen zur „konfessionsverbindenden“ Ehen gemacht (siehe Orientierungshilfe der DBK). Wie soll man das nennen? Dreister Etikettenschwindel? Verdummung der Gläubigen?
Welche Farbwechsel – weiß zu schwarz und schwarz zu weiß – haben wir noch zu erwarten?
In 1Tim.3,15 ist die Rede von der „Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist“. Aus der festen Säule ist inzwischen ein wackeliges Säulchen geworden, und das Felsenfundament ist so instabil, dass ich darauf nicht mehr bauen kann. „Alles fließt, sagt Heraklit, und der Fels in Rom fließt mit,“ so stand es mal in dieser Zeitung zu lesen (Die Tagespost).
Und es stimmt! Leider!
Pfarrer Manfred Rauterkus