Wehe den Apostaten!

Foto: Gemeinfrei

Georg Bätzing, es ist so weit.
Im freien Fall Ihres Synodalen Weges haben Sie endlich einen Dialogpartner auf intellektueller Augenhöhe gefunden. So kommen Sie beim Exklusiv-Interview mit der Illustrierten Bunte zu einem vielsagenden Ergebnis:
„Meine Kirche muss sich ändern, sonst wird sie zu einer Sekte!“
Wir danken für die Verwendung des Possessivpronomens, welches die Aussage versehentlich ins Licht der Wahrheit hebt.
Mit Blick auf die Realsatire der desaströsen Frankfurter Versammlung müssen wir allerdings konstatieren, dass mit Ihrer Kirche von außen die von Ihnen angeführte Konsequenz bereits eingetreten ist.

In dieser Österlichen Bußzeit, die Sie eventuell vom Hörensagen kennen, haben wir uns daher zu einem besonderen Schritt entschlossen.
Wir bieten Ihnen eine digitale Lektüre an.
Sie können also die Maske ablegen.
Da Sie zur Heiligen Schrift und zur Lehre der Katholischen Kirche offenbar keinen Bezug haben, lassen wir zunächst eine niederschwellige Einführung sprechen, denn wir holen Sie ab bei Ihren eigenen Worten.

Georg Bätzing, Sie sagten in Ihrer Predigt am 22. November 2020:
„Hildegard von Bingen war gewiss die bekannteste Frau Europas im 12. Jahrhundert: Gelehrte, Mystikerin, Heilkundige, Äbtissin, Prophetin, ‚Posaune Gottes‘ nannte man sie. 2012 wurde sie zur Kirchenlehrerin erhoben. Und das kann doch nichts anderes bedeuten, als dass wir ihr wie zu Lebzeiten gestatten, mit ihrem Wissen und ihrer spirituellen Erfahrung den Mächtigen in Kirche und Politik ins Gewissen zu reden. Sie hat es nie gescheut. An deutlichen Worten hat es ihr nie gemangelt.“[1]

So ist es.
Selbstverständlich gehen wir auf Ihren Vorschlag ein.
Daher lesen wir nun in gemeinsamer Lektüre berühmte Stellen dieser großen Prophetin.
Wunschgemäß wollen wir hören, was die Posaune Gottes auf Ihre bunten Einlassungen antwortet.

1. Gegen Ihren verräterischen Versuch, mit dem Missbrauch des Missbrauchs die Sexualmoral abzuschaffen, stehen in Hildegards Werk Scivias folgende Worte des Allerhöchsten:
„Die Sünde Adams, die den Menschen den Tod brachte, erregte in ihnen die Empfindungen für Unzucht. Deshalb sollen die Menschen ihr Fleisch in Zucht nehmen, damit sie nicht schmählich dem Untergang des Todes unterliegen. Wieso? Weil mein Sohn den Tod überwunden und ihnen das Leben gebracht hat.“[2]

2. Gegen Ihre desolate Forderung, den Zölibat aufzuheben, überliefert uns die heilige Mystikerin im genannten Opus den Willen Gottes:
„Ich will nämlich nicht, dass die Priester sich doppelt binden, das heißt von geistlichem und weltlichem Trachten erfüllt sind. […] Und wie wäre er als Priester dazu fähig, im rechten Maß zwei Bindungen gerecht zu werden, die sich durch Gegensätzlichkeit unterscheiden? Wieso? Die eine ist fleischlich, die andere geistlich.“[3] Und weiter: „Deshalb müssen die, welche durch die Weihe dazu bestellt sind, Gott das hochheilige Opfer darzubringen, in wohlgefälliger (in suavitate) Keuschheit an seinen Altar treten.“[4]

3. Gegen Ihre katastrophale Zustimmung zu homosexuellen Verbindungen verweist die heilige Kirchenlehrerin auf das strenge Urteil des Schöpfers:
„Es gibt viele unter den Geistlichen und Laien, die sich nicht nur mit Ehebruch verunreinigen, sondern sich auch mit widernatürlicher Unzucht beflecken und sich die schwere Last eines strengen Urteils aufladen. Wieso? Ein Mann, der sich wie eine Frau mit einem anderen Mann vergeht, sündigt schwer (amare) gegen Gott und gegen jene Verbindung, mit der Gott Mann und Frau vereinigt hat. Daher erscheinen beide vor Gott entehrt, böse (nigri) und geil, furchterregend, Gott und den Menschen lästig und des Todes schuldig, denn sie haben ihrem Schöpfer gegenüber die ihnen innewohnende Natur (creaturam) hintergangen. […] Sie folgen in ihrer Verkehrtheit auf schändliche Weise dem Satan, der in seinem Hochmut den Unteilbaren (Gott) zerreißen und zerteilen wollte, denn sie schaffen sich in ihren schlechten Taten einen ungehörigen und widernatürlichen Ehebruch und erscheinen deshalb beschmutzt und schimpflich vor meinem Angesicht.“[5]

4. Gegen die abtrünnigen Hirten und die Bosheit ihres Verrates ergeht in Hildegards Werk Scivias eine äußerst gravierende Göttliche Warnung, in welcher der Allmächtige die enorme Verantwortung der Kleriker hervorhebt und ein erschütterndes Gericht ankündigt:
„Daher, ihr Hirten, heult und klagt über eure Vergehen, die wegen eurer Bosheit einen furchtbaren Laut von sich geben, sodass auch die Elemente deren Geschrei aufnehmen und mit ihnen laut vor mir wehklagen. Wie wagt ihr es denn bei eurem Amt, euren Herrn mit blutigen Händen, in widernatürlicher Unreinheit und ehebrecherischer Sündhaftigkeit zu berühren? Wahrhaftig, ihr lasst mit eurer Unreinheit den Grund der Erde erbeben. Wieso? Da ihr, mit so großen Vergehen beschmutzt, euch nicht scheut, euren Herrn zu berühren, bedrücke ich die Erde in großem Schmerz und räche so das Fleisch und Blut meines Sohnes; denn mit diesem Schauder erschüttert ihr nicht nur grausam die Erde, sondern mit eurer Unreinheit entweiht ihr auch aufs schlimmste den Himmel. Wieso?
Wenn ihr mit dem Gestank eurer Unreinheit euren Herrn berührt, wie ein Schwein im Kot Perlen besudelt, dann nehmen die Himmel eure Sünde auf und ergießen nach meinem Willen die Rache meines Gerichtes über die Erde. Denn in wahrer Gerechtigkeit und nach dem göttlichen Gesetz müsstet ihr meinem Volk voranschreiten, wobei ihr ihm durch gute Werke leuchtet, sodass mein Volk, das euch folgt, sich an keinem Ärgernis den Fuß verletzt. Doch ihr befleckt bisweilen mein Volk mit größerer Bosheit, als es sich selbst befleckt, wodurch es ein böses und äußerst schlimmes Beispiel an euch hat. Ihr nämlich müsstet ein so funkelnder Edelstein sein, dass die Gläubigen in euerm Licht voranschreiten und den rechten Weg erkennen könnten; aber ihr gebt ihnen das Beispiel des Todes, sodass sie in eurem Verderben keinen Maßstab finden können. Und wie könntet ihr für sie Hirten sein, wenn ihr sie so verführt? Wie also werdet ihr für sie Rechenschaft ablegen, die ihr nicht einmal über euch Rechenschaft geben könnt? Daher weint und heult, bevor euch die Todesstunde hinwegrafft.“
[6]

Georg Bätzing, mit dieser heutigen Lektüre ertönt Ihnen, Ihren DBK-Komplizen, den ZDK-Funktionären und den übrigen schismatischen „Brüder*innen“ die finale Botschaft der Posaune Gottes:
Wehe den Apostaten!

13. März 2022
Dominica II in Quadragesima

Priesterkreis Communio veritatis


[1] Georg Bätzing, Predigt zur Wiedereröffnung und Altarweihe Frauenfrieden, in: bischof.bistumlimburg.de, 22. November 2020.
[2] Hildegard von Bingen, Wisse die Wege – Liber Scivias, herausgegeben von der Abtei St. Hildegard, Rüdesheim/Eibingen, 3. Auflage 2010, 2. Teil, 6. Vision, Nr. 62, S. 242.
[3] Hildegard von Bingen, Scivias. Wisse die Wege. Eine Schau von Gott und Mensch in Schöpfung und Zeit, Augsburg 1991, 2. Teil, 6. Vision, Nr. 64, S. 264.
[4] Ebd., 2. Teil, 5. Vision, Nr. 3, S. 171.
[5] Ebd., 2. Teil, 6. Vision, Nr. 78, S. 272.
[6] Hildegard von Bingen, Wisse die Wege – Liber Scivias, 2. Teil, 6. Vision, Nr. 95, S. 259.