„Gepflegte Streitkultur“ überschreibt „Der Dom“ einen Bericht von KNA zum Katholikentag in Münster. Was daran „gepflegt“ sein soll, will mir nicht ganz einleuchten, wenn ich an den Eklat denke, den der „Oblatenwitz“ von Herrn von Hirschhausen ausgelöst hat. Er hat sich zwar später für die Wortwahl entschuldigt, doch gestatte ich mir trotzdem ein paar bissige Bemerkungen dazu.
- Eine Oblate möchte Herr von Hirschhausen für sein (Kirchensteuer-)Geld. Kann er haben! Er braucht nur nach dem Gottesdienst in die Sakristei zu kommen; dann gebe ich ihm gern eine Oblate aus der Tüte. Den Leib des Herrn gebe ich ihm nicht; der ist nämlich unbezahlbar.
- Herr von Hirschhausen legt die ganze ökumenische Sperrigkeit der evangelischen Abendmahlsauffassung bloß. Nach Burkhard Weitz in „Chrismon“ (Nr. 34, Juni 2017, Monatszeitschrift der EKD als Beilage zu „Die Zeit“) ist die katholische Überzeugung: Brot und Wein wird verwandelt in Leib und Blut Christi, ein mittelalterlicher Zauberglaube! Da empfinde ich es als Unverschämtheit, noch das gemeinsame Abendmahl zu fordern!
- Die Bemerkung von Herrn von Hirschhausen ist schnodderig und primitv. Viel primitiver aber sind Jubel und Beifall des ach so „katholischen“ Publikums. Beifall bedeutet Zustimmung. Peinlich, peinlich! Vom katholischen Eucharistieglauben ist bei unserer Fortschrittsfraktion anscheinend nicht mehr viel vorhanden.
- Ergebnis: Schafft die Kirchentage ab. Für das Glaubensleben der Kirche bringen sie nichts. Außer Spesen nichts gewesen! Sie treiben nur die Selbstprotestantisierung der Kirche voran (wie das meiste, das vom ZDK kommt) und sind so überflüssig wie eine Blinddarmentzündung.
Pfarrer Manfred Rauterkus