Die Kette der Rettung ergreifen

Foto: Openverse, Lawrence OP (Lizenz: CC BY-NC 2.0)

An diesem bedeutsamen Fest, das auf das historische Datum eines großen Sieges der Christenheit zurückgeht, der mit dem heiligen Rosenkranz erkämpft wurde[1], rufen wir von ganzem Herzen dazu auf, die Kette der Rettung zu ergreifen!

Angesichts der überaus dunklen Wolken am Horizont der Gegenwart sei auf den eindringlichen Appell verwiesen, den uns Papst Johannes Paul II. zu Beginn des dritten Jahrtausends mit seinem Apostolischen Schreiben Rosarium Virginis Mariæ hinterlassen hat. Darin hob er ausdrücklich hervor, dass dieser Aufruf nicht ungehört bleiben dürfe.[2] „In Zeiten, in denen die Christenheit selbst bedroht war, hat dieses Gebet zur Errettung aus Gefahr beigetragen und die Jungfrau vom Heiligen Rosenkranz wurde als Mittlerin zum Heil verehrt.“[3]

In dieser geschichtlichen Entscheidungsstunde für die Kirche und die ganze Menschheit kommt diesem Gebet eine immense Bedeutung zu. Die Gottesmutter Maria ist daher in Fatima, wo sie den Triumph ihres Unbefleckten Herzens angekündigt hat, als Königin des heiligen Rosenkranzes erschienen. Dort gab sie durch die Hirtenkinder zu verstehen, „dass Gott der Welt zwei letzte Heilmittel gibt. Das sind der heilige Rosenkranz und die Verehrung des Unbefleckten Herzens Mariens. Dies sind die beiden letzten Heilmittel, die bedeuten, dass es keine anderen mehr geben wird.“[4]

So betonte Schwester Lucia: „Die allerseligste Jungfrau hat in diesen letzten Zeiten, in denen wir leben, dem Rosenkranzgebet eine neue Wirksamkeit verliehen. […] Ich sage Ihnen, es gibt kein Problem, egal wie schwierig es auch sein mag, das wir nicht durch das Rosenkranzgebet lösen können. Mit dem heiligen Rosenkranz werden wir uns selbst retten. Wir werden uns selbst heiligen. Wir werden unseren Herrn trösten und die Rettung vieler Seelen erlangen.“[5]

Dies ist dringend notwendig, denn die Welt steht am Rande des Abgrundes. Der Rosenkranz muss fortwährend in unseren Händen bleiben – an jedem Tag! Niemand kann sich selbst aus der Verantwortung nehmen. Es braucht jeden einzelnen für dieses so entscheidende Gebet, persönlich und in Gemeinschaft, privat und öffentlich. Der Aufruf von Fatima hallt gerade jetzt wie ein lautes Echo wider: „Betet täglich den Rosenkranz, um den Frieden der Welt und um das Ende des Krieges zu erlangen!“[6]

Im Kampf gegen die Angriffe der Finsternis verbindet uns diese gesegnete Perlenkette mit unserer himmlischen Mutter, die als fürbittende Allmacht den Schlüssel zu den Gnadenschätzen Gottes hat. „Das Ave Maria ist die mächtigste Waffe, welche die bösen Geister in die Flucht schlägt, die Feinde des Volkes Gottes niederschmettert, die Irrtümer vernichtet. Das Ave erfüllt uns mit allen Arten von Gnaden, erfreut den Himmel, erneuert die Freude Mariens und fördert die Ehre der Heiligsten Dreifaltigkeit. […] Wie viele Ave werden nun im Rosenkranz gebetet! Welche Schätze von Segnungen hat die allerseligste Jungfrau allen jenen versprochen, die dieses himmlische Gebet andächtig verrichten!“[7]

Wir wissen, dass die Immaculata die wahre Siegerin in allen Schlachten ist. Wie stark ist also die Kraft eines Heeres, das den Rosenkranz in Händen hält! Er wird zum treffsicheren Patronengurt gegen die Pforten der Hölle und zur mächtigen Kette, die den Drachen fesselt. „Das Ave Maria, gut gebetet, das heißt mit Aufmerksamkeit, Andacht und Sammlung, ist nach Aussage der Heiligen der Feind des Teufels, den es in die Flucht schlägt und der Hammer, der ihn zerschmettert.“[8] So wird der Rosenkranz zur Siegeskette, welche die Kinder Mariens am Ende zum sicheren Triumph ihres Unbefleckten Herzens führt.

7. Oktober 2025
Fest der Rosenkranzkönigin

Priesterkreis Communio veritatis

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[1] Dieses Fest wurde von Papst Pius V. eingeführt anlässlich des Sieges über die Türken in der Seeschlacht bei Lepanto am 7. Oktober 1571.
[2] Vgl. Papst Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Rosarium Virginis Mariæ (16. Oktober 2002), 44.
[3] Ebd., 39.
[4] Mark Fellows, Sister Lucia. Apostle of Mary’s Immaculate Heart, New York 2007, S. 266.
[5] Ebd., S. 267.
[6] Schwester Lucia spricht über Fatima, Fatima 2007, 9. Auflage, S. 187.
[7] Ludwig Maria Grignion von Montfort, Das Goldene Buch, Feldkirch 1987, S. 417.
[8] Ebd., S. 184–185.